WHO Weltgesundheitsorganisation

Die Weltgesundheitsorganisation (englisch World Health Organization, kurz WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Die Praxis der Organisation ist die Koordination des internationalen öffentlichen Gesundheitswesens. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet, proklamierte das Recht auf Gesundheit als Grundrecht des Menschen und zählt heute 194 Mitgliedstaaten. Sie wird vom WHO-Generaldirektor geleitet, seit Juli 2017 ist das der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Quelle: Wikipedia

Finanzierung und Interessenkonflikte

Ein Problem sehen Kritiker in der Finanzierung. 2014 berichtete Frontal21, dass vom Jahresbudget der WHO von etwa 4 Mrd. US-Dollar allein etwa 3 Mrd. US-Dollar freiwillige Beiträge seien, darunter auch größere Spenden von Unternehmen, insbesondere aus der Pharmabranche. Laut dem Bericht kritisiert Transparency International die viel zu geringen Pflichtbeiträge der Staaten an die WHO. Dadurch sei ab 2001 die WHO in die Arme der Industrie getrieben worden. Ähnliche Kritik kommt laut dem Bericht von Medico international, welche meint, dass die WHO unterfinanziert sei, um auf eine Krise wie Ebola angemessen reagieren zu können. Die WHO sei mehr und mehr auf Gelder aus der Wirtschaft angewiesen, wodurch die Neutralität der WHO gefährdet sei. Medico international fordert, die privaten Interessen in der WHO zurückzudrängen, die WHO anständig? zu finanzieren und zu demokratisieren. Nach dem Bericht von Frontal21 kritisiert der Brite Paul Flynn, der 2010 die Untersuchung im Europarat gegen die WHO geleitet hatte, die WHO wie folgt: „Meiner Meinung nach ist sie [die WHO] auch heute noch exzessiv beeinflusst von der Pharmaindustrie, die sehr geschickt bei der Manipulation von Gesundheitsausgaben vorgeht, zugunsten eigener finanzieller Interessen.“[56][57][58][59]

Auch werden WHO-Projekte teilweise als öffentlich-private Partnerschaft finanziert, u. a. die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Global Alliance for Vaccines and Immunization; GAVI) zu 8,39 %[60], welche zu 75 % von der Bill and Melinda Gates Foundation(BMGF) finanziert wird, wobei letztere selbst mit weiteren fast 10 % Finanzanteil lt. WHO-Statistik 2018/2019 zur Verfügung steht.[61] Dieser Stiftung wird u. a. von Medico international vorgeworfen, dass sie gezielt Maßnahmen von Firmen propagiere und unterstütze, deren Aktien sie hält. Das Budget der Weltgesundheitsorganisation speist sich zu etwa 18 % aus Spenden beider Stiftungen, so dass diese auf die Politik der WHO großen Einfluss ausüben. Neben den USA nehmen diese die ersten drei Plätze der Geldgeber an die WHO ein. Die Gates Foundation empfiehlt die Vergabe von Aufträgen der WHO an Konzerne wie MSDGlaxoSmithKlineNovartis und Pfizer, deren Aktien von der Stiftung gehalten werden.[62] „Big Pharma, die Pharmakonzerne, und Big Food, die Nahrungsmittelkonzerne, nutzten skrupellos genau diesen Interessenkonflikt der WHO“, so der indische Gesundheitsexperte Amit Sengupta.[63][64]
QUELLE: Wikipedia

https://praxistipps.focus.de/bill-gates-und-die-who-wer-die-weltgesundheitsorganisation-alles-finanziert_121242

Weniger Abhängigkeit von freiwilligen Spenden

Ein Problem der WHO ist seit Jahren ihre Finanzierung. Die wichtigsten Geldgeber sind Deutschland, das Vereinigte Königreich und die USA, aber auch die Stiftung von Bill und Melinda Gates sowie die Impfallianz ‚Gavi‘. Viele der Mittel sind zweckgebunden für bestimmte Länder und Programme, was die Finanzplanung der WHO zusätzlich erschwert.

Während in den 1970er-Jahren noch etwa 80 Prozent des WHO-Haushaltes aus den Pflichtbeiträgen der Mitgliedstaaten finanziert wurden und freiwillige Zuwendungen lediglich 20 Prozent ausmachten, hat sich das Verhältnis umgekehrt. Rund 85 Prozent des Budgets der WHO werden derzeit durch freiwillige Beiträge von Staaten, Privatpersonen und internationalen Organisationen gedeckt. Der Anteil der freiwilligen Beiträge am Gesamtbudget hat sich in den vergangenen Jahrzehnten – auch im Zuge des höheren Finanzbedarfs infolge des umfangreicheren Aufgabengebietes der WHO – stetig vergrößert. Weil wichtige Geldgeber wie die USA diesen zusätzlichen Bedarf nicht mehr allein über Pflichtbeiträge decken wollten, spielten die freiwilligen und damit oft zweckgebunden Gelder eine immer größere Rolle. Als Folge können die WHO-Gremien lediglich über einen geringen Teil ihrer Ressourcen satzungsgemäß selbst entscheiden.

Damit besteht ein Ungleichgewicht zwischen einem geringen Anteil an Pflichtbeiträgen und hohen freiwilligen Beiträgen einiger weniger Geldgeber. Unter diesen ist die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung von besonderer Bedeutung: Während der vergangenen zehn Jahre erhielt die WHO zwischen etwa 9 und 16 Prozent aller freiwilligen Beiträge allein von dieser Stiftung, die seitdem regelmäßig zu den zweit- oder drittgrößten Geldgebern der WHO zählt und damit oft gleich hinter den USA und Deutschland oder dem Vereinigten Königreich liegt.

Unten den staatlichen Geldgebern ist Deutschland während der Pandemiejahre 2020 und 2021 durch seine hohen freiwilligen Beiträge mit Abstand zum größten Geldgeber der WHO aufgestiegen. Lag der deutsche Gesamtbeitrag in den 2010er-Jahren noch zwischen 1,6 und 6,5 Prozent der Gesamteinnahmen der WHO, machte der deutsche Anteil im Jahr 2020 mit mehr als 635 Millionen US-Dollar bereits 15 Prozent aus. Mit der freiwilligen Erhöhung der Beiträge reagierte Deutschland unter anderem auf den gestiegenen Finanzbedarf der WHO während der COVID-19-Pandemie und auf die weitreichenden Kürzungen der freiwilligen Mittel der USA unter US-Präsident Donald Trump, die bis dahin die größte Geldgeberin der WHO waren und sogar einen Ausstieg aus der WHO androhten. China bleibt hingegen trotz gestiegener Pflichtbeiträge durch eher geringe freiwillige Beiträge am unteren Ende der zehn größten staatlichen Geldgeber. Damit liegt China auch deutlich hinter den Beiträgen der Europäischen Union (EU), die in Pandemiezeiten (2020) durch freiwillige Zahlungen zur viertgrößten Geldgeberin aufgestiegen ist.
Quelle: https://dgvn.de/finanzierung-der-un/wohin-fliessen-die-gelder/die-who-und-ihre-finanzierung#ca25555